Die Online-Kunstgalerie

Luisa Gebel, die Gründerin von artitUP

© artitUP

Ein individuelles Kunstwerk für jeden Haushalt - das ist das Ziel von Luisa Gebel, der Gründerin von artitUP. Mit ihrem Start-up hat sie eine digitale Galerie für noch unbekannte Künstler*innen geschaffen und bietet damit eine spannende Alternative zum etablierten Kunstmarkt. Für diese, sowie für Kunstinteressierte mit kleinerem Budget eine Win-Win-Situation. Im Interview erzählt sie von ihrem Werdegang, ihrer Motivation, unbekannte Kunst zu fördern und ihren Erfahrungen mit der WORLDFACTORY während des Gründungsprozesses. Betreut wird die Gründerin übrigens von unserem FACE-Inkubator.

Stell dich als Gründerin doch einmal kurz vor. Wer steckt hinter dem Start-up?

Hinter artitUP stecke ich, Luisa Gebel. Ich gründe seit drei Jahren und habe vor zwei Jahren meine GmbH gegründet. Ich bin 22 und eigentlich studiere ich gerade im Master Kunst auf Lehramt. Nachdem die Suche nach einer externen Programmierung sehr frustrierend verlief, habe ich vor etwas über einem Jahr angefangen, meine Webseite mit nocode selber zu bauen. Am meisten Spaß macht mir die Abwechslung in der Arbeit bei artitUP. Neben den vielen Events und Ausstellungen und dem Kontakt zu den Künstler*innen kann es auch schön sein, mal in Ruhe an der Webseite zu arbeiten oder die Finanzen zu checken.

Beschreibe deine Gründungsidee:

artitUP ist eine online Kunstgalerie speziell für Kunst von noch nicht bekannten Künstler*innen. Bei artitUP finden Kunstinteressierte individuelle Kunstunikate passend für jedes Budget. Mein Ziel ist es, dass niemand mehr ein Bild von einem Möbelhaus in der Wohnung hängen haben muss, wenn er lieber etwas Individuelles hätte. Gleichzeitig gibt es viele begabte Künstler*innen, die ihre Kunst auch zu viel zu günstigen Preisen nicht verkaufen können, weil ihnen die Reichweite fehlt. 

Wie kamst du auf den Gedanken, ein Start-up zu gründen?

Ich hatte eigentlich nie vor, ein Start-up zu gründen. Während Corona habe ich mich länger damit beschäftigt, wo ich als Künstlerin unkompliziert meine Kunst verkaufen kann, da bin ich zu keiner Lösung gekommen. Also habe ich artitUP gegründet. Grundsätzlich konnte ich mir schon länger vorstellen, mal selbstständig zu arbeiten. Allerdings habe ich diese Idee mit dem Lehramtsstudium erstmal beiseitegelegt. Die Gründung ist für mich ein Sprung ins kalte Wasser. Ich bin gespannt, wo es für mich noch hingeht. 

Wie ließ sich die Gründung mit dem Studium/dem Beruf vereinbaren?

Grundsätzlich kann ich mein Studium gut mit meiner Gründung und meinem Nebenjob vereinbaren. Natürlich gibt es manchmal anstrengende Phasen. Aktuell habe ich zum Beispiel eine lange Praxisphase an der Schule, da bin ich leider nicht so flexibel wie sonst. Wichtig ist aber auch im Blick zu behalten, dass ich den Master wirklich gerne abschließen möchte und währenddessen den Vorteil genieße, das artitUP meinen Lebensunterhalt nicht finanzieren muss. Mir ist es wichtig, alles im Vorhinein so gut es geht zu planen. So versuche ich Terminkollisionen zu vermeiden und zu verhindern, dass mein Studium oder mein Privatleben (das gibt’s nämlich auch noch ☺) langfristig zu kurz kommen.

Die WORLDFACTORY bedeutet für mich…

Die WORLDFACTORY ist für mich ein Ort, um neue Menschen kennenzulernen. Besonders durch FACE hatte ich die Möglichkeit, viele andere Frauen aus der Gründer*innen-Szene im Ruhrgebiet kennenzulernen.

Was sind die größten Herausforderungen, auf die man stoßen kann und wie geht man damit um?

Ich würde sagen, die größte Herausforderung ist, dass immer eine noch größere Herausforderung auf einen wartet. Allgemein ist in der Gründung meine größte Herausforderung, mein Geschäftsmodell rentabel zu machen. Das ist gerade im B2C-Bereich nicht ganz einfach. Neben meinem „regulären“ Marketing bin ich aktuell dabei, neue Vertriebskanäle zu akquirieren. Letztendlich wird sich zum Ende meines Masters zeigen, wie die Zukunftschancen dann für artitUP stehen, denn auch bei der Gründung sollte man realistisch sein und seine Geschäftsidee und das eigene Interesse immer wieder hinterfragen. Auch das gehört dazu.

Was ist das Besondere an deinem Start-up?

Das Besondere an artitUP ist die Vielfältigkeit der Aufgaben, die täglich erledigt werden müssen. Neben viel technischer Arbeit an der Webseite bietet der Kontakt mit den Künstler*innen, neuen Ausstellungsorten und Kooperationspartner*innen Abwechslung. Natürlich ist artitUP in vielerlei Hinsicht ein „klassisches Online-Business“ wie viele andere Start-ups auch. Aber darüber hinaus gibt es Kunstspezifische Aufgaben, wie die Auswahl der Kunstwerke, die hochgeladen werden dürfen, die Organisation von Ausstellungen, eine Community, die gepflegt werden muss und Künstler*innen, die vielleicht noch nie ihre Kunst verkauft haben und Tipps brauchen. 

Wo stehst du aktuell und was kommt als nächstes?

Unsere Webseite generiert seit Mitte 2023 die ersten Verkäufe und ich fokussiere mich aktuell darauf, dass durch unsere Social Media Kanäle sowohl mehr B2C verkauft wird, als auch darauf, dass durch neue Kooperationen mit zum Beispiel Interior Designern auch höherpreisige Kunst B2B2C verkauft wird. Darüber hinaus steht Ende März die nächste Ausstellungseröffnung in der Le Kork Weinbar in Bochum an und anschließend sind wir im April bei der Nacht der Museen in Düsseldorf dabei.

Dein Tipp an alle Gründungsinteressierten:

Probiert euch aus! Wenn es „nicht klappt“ oder ihr am Ende doch keine Lust mehr habt, ist das kein Problem. Man lernt vieles in der Gründung, was man so nirgendwo lernen kann.