Gründungsfinanzierung
Vom Bootstrapping zu Förderprogrammen - so kannst du dein Start-up in der ersten Zeit finanzieren

FÜR JEDE GESCHÄFTSIDEE DIE PASSENDE FINANZIERUNG
Eine gute Idee umzusetzen, geht meistens nicht ganz ohne Geld. Gerade Gründungen aus der Wissenschaft erfordern oft hohe Investitionen in Forschung und Entwicklung. Es gibt verschiedene Wege, eine Gründung zu finanzieren. Für wissensbasierte Gründungen bieten sich besondere Formen der Gründungsfinanzierung an, aber auch für jede andere Idee gibt es das passende Instrument. Wir unterstützen dich dabei, ein geeignetes Finanzierungsmodell für dein Gründungsvorhaben zu finden.
Ob Finanzspritze vom Staat, Geld von der Bank oder Eigenkapital:
Hier bekommst du einen Überblick, welche Formen der Gründungsfinanzierung es gibt und was sich dahinter verbirgt.
Bootstrapping: den Gürtel eng schnallen
Aufwand: hoch / Fokus: schnell umsetzbare Gründungen / Finanzielles Risiko: sehr gering
Bootstrapping ist eine der gängigsten Finanzierungen für Start-ups, die schnell in den Markt einsteigen können und sich möglichst viel Unabhängigkeit erhalten wollen. Das Prinzip: Ausgaben vermeiden und zugleich Einnahmen maximieren. Das Unternehmenswachstum wird komplett aus den Umsätzen heraus generiert. Dafür muss man allerdings sehr genau planen, denn die Zeit, bis das Unternehmen sich selbst trägt, ist begrenzt.
Bootstrapping ist leichter, wenn du deinen Lebensunterhalt nicht aus deinem Start-up bestreiten musst und du bereits über ein großes unterstützendes Netzwerk verfügst. Du lernst dabei, deine Unternehmung auf das Wesentliche zu reduzieren und effektiv zu wirtschaften. Um dein Unternehmen auf ein anderes Level zu heben, kannst du später durchaus Eigen- oder Fremdkapital hinzunehmen; was du bis dahin schon selbst erwirtschaftet hast, wird potenzielle Geldgeber gewiss beeindrucken.
Möchtest du mehr über Bootstrapping wissen oder dich konkret beraten lassen? Gut vernetzt und mit eigenen Erfahrungen:
Christiane Jonietz
O-Werk, Etage 1, Raum 23.1
+49 (0) 234-32-29538
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Förderprogramme: Anschub auf Antrag
Aufwand: hoch bis sehr hoch / Fokus: wissensbasierte Gründungen / Finanzielles Risiko: gering
Auch längere Entwicklungs- und Forschungsphasen sind finanzierbar, wenn man in den Genuss eines Förderprogramms kommt. Für Gründungen aus der Hochschule gibt es eine ganze Menge vom Staat finanzierte Programme. Die Voraussetzungen sind unterschiedlich und nicht jedes Programm passt zum eigenen Gründungsvorhaben. Alle Förderprogramme sind mit irgendeiner Form von Antrag verbunden, der die wissenschaftliche Innovation belegt und einen Businessplan enthält. Der Antrag muss grundsätzlich über die Hochschule erfolgen; ferner darf das Projekt noch nicht begonnen haben bzw. das Team noch nicht gegründet haben.
Hier findest du Infos zu den gängigsten Förderprogrammen für innovative Hochschulgründer*innen:
- EXIST-Gründerstipendium:
12-monatiges Stipendium für ein maximal dreiköpfiges Team + Sachkosten Weitere Infos - EXIST-Forschungstransfer:
18 Monate Förderung für ein vierköpfiges Team für eine Gründungsidee mit hohem Entwicklungsbedarf Weitere Infos - Start-up Transfer.NRW:
NRW-Förderprogramm, 18 - 24 Monate Laufzeit, max. 300.000 € Zuschussförderung für Personal und Sachkosten Weitere Infos - GO-Bio initial:
BMBF-Förderung zur Weiterentwicklung von Projektideen aus dem LifeScience-Bereich Weitere Infos - Mensch-Technik-Interaktion:
Innovative Start-ups für Mensch-Technik-Interaktion, BMBF-Förderung vor oder nach der Förderung Weitere Infos - Enabling Start-up – Quantentechnologien und Photonik:
BMBF-Förderung von Unternehmensgründungen in den Quantentechnologien und der Photonik Weitere Infos(Homepage) (PDF - StartUpConect - Souverän. Digital. Vernetzt.
BMBF-Förderung von Start-ups im Bereich Kommunkationssysteme unterstützt durch Cube5 Weitere Infos - StartUpSecure – Die Initiative für Start-ups in der IT-Sicherheit:
Förderung in zwei Phasen, an der RUB eng unterstützt durch Cube5 Weitere Infos - ELFI – Elektronische Forschungsförderinformationen:
Datenbank, in der Informationen zur Forschungsförderung in Deutschland gesammelt und aufbereitet werden Weitere Infos
Wenn du noch nicht so weit bist, sondern noch an deiner Idee arbeitest: Mit dem Förderprogramm Proof-it gibt es direkt beim WORLDFACTORY Start-up Center eine Unterstützung für studentische Teams: bis zu 2.000 € Sach- und Reisemittel für die Weiterentwicklung deines Gründungsvorhabens!
Du möchtest mehr zu den einzelnen Programmen wissen oder dich konkret beraten lassen? Unsere Expertin für Förderprogramme:
Christiane Jonietz
O-Werk, Etage 1, Raum 23.1
+49 (0) 234-32-29538
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Eigenkapital: Investment in die eigene Innovation
Aufwand: hoch / Fokus: skalierbare Gründungen / Finanzielles Risiko: gering
Unter Eigenkapital fallen alle Formen von Finanzierung, die meist mit „Investments“ beschrieben werden: Das fängt bei dem eigenen Kapital an, das man womöglich ins Unternehmen einbringt, und reicht über kleine „Business Angel Investitionen“ bis hin zu großen Finanzierungsrunden von „Family Offices“ oder „Venture Capital Fonds“ (Begriffserklärungen siehe unten). Hier ist es wichtig, in welcher Phase sich deine Gründung gerade befindet, was du schon an Ergebnissen vorweisen kannst und wie hoch das (finanzielle) Potenzial deiner Gründung ist. Was du für jede Form von Eigenkapital brauchst: ein überzeugendes, gut strukturiertes und verständliches Pitch Deck mit einer Performance, die sitzt. Grundsätzlich ist Eigenkapital die klassische Form der Finanzierung von Start-ups, denn der klare Vorteil ist: Hier spielst du nicht mit deinem eigenen Geld.
Die beiden gängigsten Formen von Eigenkapital:
- Business Angels finanzieren für gewöhnlich die risikoreichste Phase einer Gründung: die Pre-Seed- oder Seed-Phasen (Anfangsstadium). Hier hast du schon ein Produkt oder eine Dienstleistung zur Marktreife entwickelt und erste Kund*innen. Im besten Falle hast du auch schon den Proof-of-Concept bestanden, das heißt das Geschäftsmodell ist durchführbar und Marktpotenzial ist vorhanden. Business Angels stellen ganz unterschiedliche Bedingungen und bewerten Risiken durchaus unterschiedlich, denn ihnen geht es vor allem um das persönliche Interesse an dem Team, in das sie investieren. Das hat den Vorteil, dass du mit einem Business Angel nicht nur Geld ins Unternehmen holst, sondern auch Know-how. Im besten Fall suchst du also einen Angel, der entweder Kompetenzen abdeckt, die dir fehlen, oder einfach Ahnung von bzw. Kontakte in deiner Zielbranche hat. Hier gilt: Viel bringt viel. Geh zu Gründungsveranstaltungen, pitche, wo du kannst, und knüpfe Kontakte in deiner Zielbranche! Du kannst außerdem bekannte Business Angel-Netzwerke kontaktieren wie das Business Angels Netzwerk Deutschland mit seinen regionalen Netzwerken.
Tipp: Die NRW.Bank bietet mit „SeedCap“ ein Programm an, das Business Angel-Investitionen von bis zu drei Angels zu denselben Konditionen spiegelt – und das bis zu 200.000 €! Es lässt sich zudem kombinieren mit dem Programm „Invest – Zuschuss für Wagniskapital“ vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie, das den Angels 20 Prozent ihrer Investitionen sichert.
- Venture-Capital – Investoren, die in Wagniskapital investieren, – oder Family Offices – Gesellschaften, die das Vermögen einer Eigentümerfamilie verwalten, – riskieren einiges, wenn sie einem jungen Start-up Geld geben: Sie fangen damit gelegentlich schon in der Seed-Phase an, begleiten aber hauptsächlich die Wachstumsphasen (Series-A oder B). Das heißt, einen Venture-Capitalist (VC) begeisterst du nur, wenn deine Gründung Potenzial für viel Umsatz hat – und das am besten in kurzer Zeit und mit möglichst wenig Einsatz. Es ist also wichtig, dass du die Skalierbarkeit deiner Idee in den Fokus rückst und nicht versuchst, mit fünf Kund*innen zu beeindrucken. Tatsächlich disruptive oder sogenannte Deep-Tech-Themen haben darüber hinaus auch manchmal schon das Potential VCs zu gewinnen, wenn die Skalierbarkeit zwar gezeigt aber noch nicht bewiesen werden konnte.
Ein VC stellt eine Menge Geld bereit und oft auch strategisches Know-how, um das volle Wachstumspotenzial deiner Idee auszuschöpfen. Diese Investments fangen meist bei 500.000 € an und haben kaum ein Limit. Viele Gründer*innen fürchten daher um ihre Autonomie. Wir beraten dich gerne, was bei der Beteiligung von VCs oder Family Offices zu beachten ist. Bei der Suche nach geeigneten Venture Capital Fonds oder Family Offices empfiehlt sich ein strategisches Vorgehen: erst Anforderungen, Preis und Strategie klären und dann exakt die Fondsgeber ansprechen, die dazu passen.
Wenn du dich für diese Form von Eigenkapital interessierst, sprich uns gerne an. Die WORLDFACTORY kooperiert mit verschiedenen VCs; wir beraten dich gerne und können im Vorfeld gemeinsam mit der NRW.Bank eine Prüfung vornehmen.
Tipp: Techstars hat vor ein paar Jahren eine ziemlich umfangreiche Liste aller europäischen Investor*innen angelegt. Nicht alle Einträge sind noch aktuell; die Liste eignet sich dennoch hervorragend für einen ersten Überblick.
Du möchtest mehr zu den einzelnen Formen von Eigenkapital wissen oder dich konkret beraten lassen? Gut vernetzt und mit eigenen Erfahrungen:
Christiane Jonietz
O-Werk, Etage 1, Raum 23.1
+49 (0) 234-32-29538
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Fremdkapital: Kreditwürdig oder nicht?
Aufwand: moderat / Fokus: Gründungen mit überschaubarem Risiko und Finanzbedarf / Finanzielles Risiko: sehr hoch
Als Fremdkapital bezeichnet man alle Formen von Geld, die irgendwann zurückgezahlt werden müssen, also Darlehen und Kredite jeder Art. Grundsätzlich ist es für das Unternehmen eher sekundär, ob du dir Geld von deiner Oma, der KfW oder der Sparkasse Witten leihst; es kommt bei Fremdkapital auf die konkreten Konditionen an: Für was kannst du das Geld ausgeben? Wann und wie muss was zurückgezahlt werden? Wichtig ist dabei neben der Laufzeit des Kredits und den Zinsen die Frage, wer das Ausfallrisiko trägt. Bei Start-ups sind das meist die Gesellschafter*innen.
Als Start-up hast du aus der Sichtweise der Bank zwei Probleme: Du hast keine Unternehmenshistorie, aus der sich auf das unternehmerische Risiko schließen lässt, und du bist als Gründungsperson in den meisten Fällen mäßig kreditwürdig. Fremdkapital eignet sich insofern eher für Gründungen, die etablierte Geschäftsmodelle verfolgen (zum Beispiel klassische Existenzgründungen) oder überschaubare Investitionssummen haben. Es gibt auch Mischformen zwischen Fremdkapital und Eigenkapital. Für Gespräche mit Banken brauchst du in jedem Fall einen Businessplan, der eine detaillierte Finanzplanung enthält.
Jede Hausbank hat einen eigenen Kreditbereich für Geschäftskunden; etabliert sind außerdem die Gründungskredite der KfW-Bank (bis zu 125.000 €, bis zu 500.000 € oder unbegrenzt) sowie der NRW.BANK. Sprich uns einfach an – wir beraten zu Fremdkapital gerne gemeinsam mit der NRW.BANK. Auch hier gibt es die Möglichkeit, deinen Businessplan zu prüfen, bevor es ernst wird.
Möchtest du mehr zu Fremdkapital wissen oder dich konkret zum Businessplan beraten lassen? Dann wende Dich an unser Team aus der Gründungsberatung!
Money Talk
Erfahre von unseren Expert*innen alles rund um das Thema Finanzierungsmöglichkeiten für Start-ups
Welche Finanzierungsmöglichkeiten für Start-ups gibt es? Was sind deren Vor- und Nachteile und welche Voraussetzungen gibt es? Bei unseren jährlich stattfindenden Money Talks sprechen wir mit Expert*innen genau über diese Themen und nehmen unterschiedliche Finanzierungsmöglichkeiten für Gründer*innen unter die Lupe. Unseren Money Talk #3 aus 2023 und den Money Talk #4 aus 2024 könnt ihr euch hier ansehen.
Du möchtest dich konkret beraten lassen?
