Der spezialisierte Blick in die Oberflächenbearbeitung
House of Plasma wurde aus der Forschung gegründet. Das Team rund um Moritz Oberberg, Maria Schnober und Geoffrey Mellar punktet mit seiner Idee einer innovativen Messtechnik. Mitgründer Moritz Oberberg spricht darüber, welchen Vorteil geteilte Kompetenzen haben, um eine Gründungsidee erfolgreich zu machen.
Beschreibt eure Gründungsidee.
Unser Start-up House of Plasma bietet eine innovative Messtechnik an, die es in speziellen Produktionsprozessen braucht. Man bearbeitet in diesen Prozessen Oberflächen. Zum Beispiel beschichtet man Glasscheiben oder PET-Flaschen, aber es werden auch Halbleiter bei der Herstellung von Computer-Chips bearbeitet. Das Problem ist, dass man diese Prozesse nicht unter Kontrolle hat und hier kommt unsere Messtechnik ins Spiel. Sie ermöglicht erstmals die echtzeitfähige Messung und Regelung solcher Prozesse.
Wie kamt ihr auf den Gedanken, ein Start-up zu gründen?
Die Idee ist aus den vorangegangenen Forschungsprojekten an der RUB gewachsen. Die Industrie war an der Messtechnik sehr interessiert. Da haben wir uns gedacht „Warum nicht?“ und sind es einfach angegangen.
Wie ließ sich die Gründung mit dem Studium/dem Beruf vereinbaren?
Wir haben zunächst mal volle Unterstützung durch unseren Professor bekommen. Geoffrey und ich haben während unserer Zeit als wissenschaftliche Mitarbeiter nebenher Förderanträge geschrieben. Die Arbeit an der Ausgründung ist dann erst richtig mit der Förderung losgegangen, sodass die Gründung plötzlich eine Vollzeitstelle war. Maria ist nach ihrer Masterarbeit dazugekommen und hat ebenfalls direkt hauptberuflich dafür gearbeitet.
Die WORLDFACTORY bedeutet für uns…
… große Unterstützung bei allen Fragen rund um die Ausgründung. Da dort erfahrene Gründerinnen und Gründer arbeiten, können sie manchmal den Finger in die Wunde legen, gezielt Angebote schaffen oder einfach schnell richtige Kontakte vermitteln.
Was sind die größten Herausforderungen, auf die man stoßen kann und wie geht man damit um?
Zunächst mal haben Geoffrey und ich das Projekt gestartet. Doch wir Ingenieure haben nicht immer den Blick auf das Problem, sondern eher auf die perfekte Lösung. So mussten wir beide in Bezug auf die eigene Geschäftsmodellentwicklung ziemlich dazu lernen. Da war die WORLDFACTORY eine große Hilfe. Ansonsten darf man keine Scheu haben, auch mal was Neues auszuprobieren und darf sich nicht demotivieren lassen, wenn es mal nicht so klappt wie gedacht.
Was ist das Besondere an eurem Start-up?
Das Team – wir haben einfach die perfekte Mischung verteilter Kompetenzen. Damit können wir uns alle auf das konzentrieren, was wir am besten können.
Wo steht ihr aktuell und was kommt als nächstes?
Im Januar haben wir uns ausgegründet, jetzt gibt es also die House of Plasma GmbH. Und gleichzeitig sind wir noch in einem Förderprojekt mit dem EXIST Forschungstransfer. Wir wollen also noch einige Entwicklungsarbeiten abschließen und uns gleichzeitig bereits am Markt präsentieren.
Ein Tipp an alle Gründungsinteressierten:
Netzwerke nutzen und suchen. Und nicht entmutigen lassen. Mit der Kombination schafft man das Vorhaben.