Neue Kollaborationswege in der Molekularbiologie

Gründungsteam von DERECTA Weblab

© RUB, Marquard

Die Gründerinnen Xenia und Dani haben mit DERECTA WebLab eine Plattform entwickelt, die Forschenden in der Molekularbiologie eine neue Form der Zusammenarbeit ermöglichen soll. Ihr Ziel ist es, einen virtuellen Raum zu schaffen, an dem Projekte offen und ohne Publikationsdruck geteilt werden können, um den wissenschaftlichen Austausch zu erleichtern. In diesem Interview berichten sie, wie ihre Gründungsidee entstand, welche besonderen Herausforderungen ein internationales Team mit sich bringt und warum sie überzeugt davon sind, dass sich der Schritt zur Gründung lohnt.

Stellt euch als Gründungsteam doch einmal kurz vor. Wer steckt hinter dem Start-up?

Unsere Namen sind Xenia und Dani. Xenia hatte während ihres ERASMUS-Aufenthalts in Istanbul die Idee für DERECTA und ist als Biochemikerin sehr tief in dem Thema und der Problematik verankert. Dani kam dann als Wirtschaftswissenschaftlerin dazu, um den ökonomischen Blick auf das ganze Projekt einzubringen. Wir sind seit vielen Jahren Freundinnen, die die jeweils andere mittlerweile nicht nur im Privaten, sondern auch im Arbeitskontext sehr zu schätzen wissen.

Beschreibt eure Gründungsidee:

Die Geschäftsidee von DERECTA Weblab ist der Aufbau einer Plattform, die Forscher*innen im Bereich Molekularbiologie ermöglicht, ihre Projekte nach Subjekten und Methoden zu kategorisieren. Dies bietet eine präzisere Suche und Vernetzung als traditionelle Plattformen, die sich stark auf Publikationen und Ergebnisse fokussieren. Bei DERECTA können Forscher*innen ihre Projekte strukturiert eintragen, ohne den Druck, nur positive oder veröffentlichungsreife Ergebnisse präsentieren zu müssen. Dies fördert den offenen Austausch über Methoden und Forschungsthemen, unabhängig von den erzielten Ergebnissen.

Wie kamt ihr auf den Gedanken, ein Start-up zu gründen?

Wie oben beschrieben ist Xenia auf die Problematik während ihres Masterstudiums aufmerksam geworden. Nach ein paar Gesprächen mit Kolleg*innen aus dem Fachbereich wurde ihr klar, dass nicht nur sie, sondern auch viele andere vor den gleichen Hürden stehen. Damit war schnell klar, dass es einen großen Bedarf gibt und wir uns gemeinsam darum kümmern möchten, den Studierenden und Forschenden in diesem Fachbereich das Leben ein wenig zu erleichtern. Man kann ja nicht immer drauf warten, dass andere diese Probleme für einen lösen.

Wie ließ sich die Gründung mit dem Studium/dem Beruf vereinbaren?

Xenia war in den letzten Zügen ihres Masterstudiums. Das war natürlich herausfordernd, jedoch konnte sie sich ihre Zeit weitestgehend selber einteilen. Das ermöglichte uns, sehr flexibel zu agieren. Dani ist in ihrem ursprünglichen Job auf eine Teilzeitstelle gewechselt. Das hat uns ebenfalls sehr viel Zeit verschafft. Ansonsten haben wir beide schon immer neben der Schule und dem Studium gearbeitet und sind so eine „Doppelbelastung“ durchaus gewohnt.

Die WORLDFACTORY bedeutet für uns…

…Unterstützung bei offenen Fragen, Vernetzung mit interessanten Leuten und die Möglichkeit zu erfahren, was für uns alles möglich ist. Vieles hat man selbst gar nicht auf dem Schirm, wenn man nicht tief in der Start-up Szene verankert ist.

Was sind die größten Herausforderungen, auf die man stoßen kann und wie geht man damit um?

In unserem Team ist eine große Herausforderung sicherlich die Vernetzung mit unseren Kollegen und Kolleginnen aus dem Team. Wir sind international aufgestellt und haben neben der Türkei auch Personen in Indien sitzen, die das Projekt gemeinsam mit uns aufbauen und entwickeln. Neben einem persönlichen Treffen mit dem ganzen Team, das uns bisher noch nicht möglich war, gibt es auch kleinere Hürden, wie zum Beispiel die Zeitverschiebung. Das bekommen wir jedoch bisher alles super geregelt, wenn niemand auf Bürozeiten zwischen 9 und 17 Uhr besteht.

Was ist das Besondere an eurem Start-up?

DERECTA WebLab hebt sich durch seine ethische Ausrichtung ab und ergänzt bewusst bestehende Plattformen, anstatt in Konkurrenz zu treten. Außerdem arbeiten wir bereits in einem frühen Stadium in einem internationalen Team, was Herausforderungen, aber auch wertvolle Perspektiven mit sich bringt. Zudem zeichnet sich DERECTA durch ein besonders breites Entwicklungspotenzial aus, das uns im Vergleich zu spezialisierteren Start-ups eine Vielzahl an Zukunftsmöglichkeiten bietet.

Wo steht ihr aktuell und was kommt als nächstes?

Aktuell planen wir Besuche von Messen, um DERECTA noch bekannter zu machen. Dabei unterstützt uns die WORLDFACTORY ebenfalls sehr stark! Der nächste Schritt ist die Bewerbung auf das EXIST Stipendium und dann natürlich auch die offizielle Firmengründung.

Euer Tipp an alle Gründungsinteressierten:

Ganz klar: Einfach machen! 😉

Ihr möchtet noch mehr über DERECTA WebLab erfahren? Dann schaut euch auch dieses Interview mit den Gründerinnen aus der Serie "Unsere Gründerinnen" auf dem RUB Newsportal an.