Neue Lebensqualität nach der Krebsbehandlung

© After Battle
Aus persönlicher Erfahrung weiß Afagh Hassani, dass der Weg nach einer überstandenen Krebserkrankung oftmals mit Herausforderungen verbunden ist – sowohl körperlich als auch mental. Genau aus diesem Grund hat die Bochumer Genomik-Spezialistin das Start-up After Battle gegründet. Gemeinsam mit ihrem interdisziplinären Team, entwickelt Afagh eine Life-Coaching-App, die Krebsüberlebende auf ihrem Weg zu einer ganzheitlichen Genesung begleitet. Durch personalisierte Gesundheitspläne, mentale Unterstützung und wissenschaftlich fundierte Empfehlungen möchte das Gründungsteam den Betroffenen helfen, ihr Leben nach der Erkrankung aktiv zu gestalten. Im Interview erzählt uns Afagh, wie die Idee entstanden ist, welche Hürden die Gründung mit sich brachte und was ihre App so besonders macht.
Stellt euch als Gründungsteam doch einmal kurz vor. Wer steckt hinter dem Start-up?
Hinter After Battle stehe ich, Afagh Hassani. Als Gründerin mit einem Hintergrund in Onkologie, Epigenetik und Gesundheitscoaching bringe ich sowohl professionelle Expertise als auch persönliche Erfahrungen in das Projekt ein. Zusammen mit meinem engagierten Team, das aus dem App-Entwickler Farhad Nozari und dem Ernährungsberater Arian Ghorbanian besteht, arbeite ich daran, das Leben von Menschen nach einer Krebserkrankung zu verbessern.
Beschreibt eure Gründungsidee:
Nach einer Krebsbehandlung stehen viele Patient*innen vor neuen Herausforderungen. Diese umfassen physische Probleme wie Nebenwirkungen der Therapie (z. B. Haarausfall, Hautveränderungen und Gewichtsprobleme) sowie psychische Belastungen wie Angst vor einem Rückfall, Panikattacken und das Gefühl, allein gelassen zu werden. Gleichzeitig gibt es oft wenig Orientierung, wie man mit den langfristigen Auswirkungen der Behandlung umgeht oder wie man wieder ein normales Leben aufbaut.
After Battle ist eine Life-Coaching-App, die speziell für diese Patient*innen entwickelt wurde. Sie kombiniert personalisierte Gesundheitspläne, mentale Unterstützung, Mindfulness-Übungen und Ansätze aus der Epigenetik, um Menschen, die eine Krebserkrankung hinter sich haben, zu helfen, in ihrem neuen Leben erfolgreich zu sein und eine hohe Lebensqualität zu genießen. Die App hilft zum einen mit personalisiertem Coaching auf Basis von Informationen wie Art der Behandlung, Lebensstil, Alter und Geschlecht; und zum anderen durch Empfehlungen zur langfristigen Gesundheitsförderung und Prävention basierend auf den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen. Darüber hinaus bietet sie mentale 24/7-Unterstützung in Form von Achtsamkeitstraining und Meditation zur Bewältigung von Ängsten und Panik. Ernährungs- und Bewegungspläne fördern zudem die körperliche Gesundheit und das Wohlbefindens. After Battle bietet den Patient*innen somit eine Plattform, um ihre Gesundheit nach der Behandlung selbst in die Hand zu nehmen und einen positiven, neuen Lebensabschnitt zu beginnen.
Wie kamt ihr auf den Gedanken, ein Start-up zu gründen?
Die Idee für mein Start-up entstand aus meiner eigenen Erfahrung während meiner Krebsbehandlung. Ich habe beobachtet, dass viele Patient*innen nach der Therapie ohne ausreichende Unterstützung zurückbleiben. Deshalb wollte ich eine Plattform schaffen, die ihnen Orientierung und Unterstützung bietet, damit sie ein gesundes und erfülltes Leben nach der Krankheit führen können.
Wie ließ sich die Gründung mit dem Studium/dem Beruf vereinbaren?
Die Kombination von Gründung und Beruf war für mich eine Herausforderung, aber durch klare Schwerpunkte, Unterstützung von Mentor*innen, eine flexible Zeiteinteilung und meine persönliche Motivation konnte ich Fortschritte machen. Mein inspirierendes Team hat mich dabei immer unterstützt.
Die WORLDFACTORY bedeutet für uns…
… eine großartige Gelegenheit, unser Start-up mit Unterstützung von Expert*innen und einer lebendigen Community weiterzuentwickeln. Sie bietet Zugang zu Netzwerken, Ressourcen und wertvollen Einblicken.
Was sind die größten Herausforderungen, auf die man stoßen kann und wie geht man damit um?
Beim Gründen eines Start-ups gibt es viele Herausforderungen. Dazu gehören Zeitmanagement, die Finanzierung, das Finden der richtigen Teammitglieder und die Bewältigung von Unsicherheiten. Um damit umzugehen, ist es wichtig, klare Prioritäten zu setzen, sich Unterstützung von Mentor*innen zu holen, flexibel zu bleiben und eine starke persönliche Motivation aufrechtzuerhalten.
Was ist das Besondere an eurem Start-up?
Was unser Startup besonders macht, ist der ganzheitliche Ansatz. Wir bieten personalisierte Unterstützung, die emotionale, körperliche, ernährungsbezogene und achtsame Aspekte kombiniert. Unser Fokus liegt darauf, Krebsüberlebenden zu helfen, ihr Leben nicht nur zu meistern, sondern auch in ihrem neuen Leben erfolgreich zu sein.
Wo steht ihr aktuell und was kommt als nächstes?
Aktuell befinden wir uns in der Entwicklungsphase unserer App und arbeiten daran, die Inhalte und Funktionen zu finalisieren. Der nächste Schritt wird sein, die App in einer Beta-Version zu veröffentlichen und Feedback von Nutzer*innen zu sammeln, um sie weiter zu verbessern.
Euer Tipp an alle Gründungsinteressierten:
- Klare Vision: Hab eine klare Vorstellung davon, was du erreichen möchtest, und bleib fokussiert auf deine Ziele.
- Netzwerk aufbauen: Umgib dich mit Menschen, die dich unterstützen und von denen du lernen kannst. Ein starkes Netzwerk ist unbezahlbar.
- Flexibilität und Anpassungsfähigkeit: Sei bereit, dich auf Veränderungen einzustellen und aus Fehlern zu lernen. Flexibilität ist der Schlüssel zum Erfolg.