Resiliente IT-Sicherheit für die Gemeinwohlökonomie

© WORLDFACTORY
Jonathan Glatz und Ben Becks haben den Sprung ins kalte Wasser gewagt: Mit geballter Expertise im Bereich IT-Sicherheit und einer gemeinsamen Vision ließen sie ihre konventionellen Jobs hinter sich und gründeten das Start-up Honett. Als IT-Sicherheitsdienstleiter der Gemeinwohlökonomie (GWÖ) möchten sie mit Honett Unternehmen, die sich dem nachhaltigen Wirtschaften verpflichten, durch die Auswahl geeigneter Sicherheitsmaßnahmen, Risikoanalysen und Awareness-Kampagnen vor Cyberangriffen schützen. Darüber hinaus bietet das Gründungsteam eine individuelle Beratung zum Thema Informationssicherheit sowie passende Sicherheitsbausteine, um Bedrohungsszenarien gezielt zu adressieren. In unserem Interview teilen Ben und Jonathan ihre inspirierende Gründungsgeschichte, von der ehrenamtlichen Arbeit mit Impact-Akteur*innen bis hin zum eigenen Cybersecurity Start-up.
Stellt euch als Gründungsteam doch einmal kurz vor. Wer steckt hinter dem Start-up?
Jonathan: Klar, gerne! Also, Ben und ich, Jonathan, sind die Gründer von Honett. Wir kennen uns schon ewig – seit über 10 Jahren, um genau zu sein – aus dem Studium der IT-Sicherheit an der Ruhr-Universität Bochum. Neben dem Studium haben wir auch einige Jahre gemeinsam gearbeitet. Und das Beste: Unsere Freundschaft hat sich trotz all der Arbeit gehalten. Wir machen regelmäßig Freizeitaktivitäten und reisen zusammen – das ist uns wichtig, um auch mal den Kopf freizukriegen und nicht nur über die Arbeit zu reden.
Beschreibt eure Gründungsidee:
Ben: Unsere Idee entspringt einem echten Problem: Unzureichend gesicherte IT-Infrastrukturen. Die sind immer wieder Ziel von Cyberangriffen, gerade durch automatisierte Angriffe, die Sicherheitslücken aufspüren, Daten klauen oder Ransomware verbreiten. Viele glauben, kleine Unternehmen wären sicher, weil sie „nicht interessant genug“ sind – aber das ist ein Trugschluss.
Jonathan: Genau, und hier setzen wir an. Wir wollen vor allem nachhaltige Unternehmen, egal welcher Größe, unterstützen, ihre IT-Infrastruktur sicherer zu machen. Wir unterstützen einerseits individuell beratend rund um das Thema Informationssicherheit und andererseits entwickeln wir einen Service, der zum einen Orientierung bietet welche Sicherheitsmaßnahmen überhaupt sinnvoll sind und zum anderen dauerhaften technischen Schutz bietet. Das ist unser Beitrag zu einer sichereren und nachhaltigeren Zukunft.
Wie kamt ihr auf den Gedanken, ein Start-up zu gründen?
Jonathan: Es war eine Kombination aus zwei Dingen: Zum einen unser Fachwissen in der IT-Sicherheit, zum anderen unsere ehrenamtliche Arbeit mit Impact-Akteur*innen. Das wollten wir zusammenbringen.
Ben: Und wir haben schnell gemerkt, dass das Thema wirtschaftliches Umdenken – also nachhaltiges Handeln – perfekt mit dem Konzept von resilienter IT-Sicherheit verknüpft werden kann. Das hat uns motiviert, diesen Schritt zu wagen.
Wie ließ sich die Gründung mit dem Studium/dem Beruf vereinbaren?
Ben: Um ehrlich zu sein: Es war ein großer Schritt. Wir haben mutig unsere Jobs gekündigt und sind dann voll ins kalte Wasser gesprungen. Die entscheidende Unterstützung kam vom Inkubator-Programm inCUBE von Cube 5. Innerhalb von acht Wochen haben wir uns entschieden, unser Vorhaben nicht nur nebenbei, sondern in Vollzeit zu verfolgen.
Jonathan: Und rückblickend war das die richtige Entscheidung. Klar, deutsche Bürokratie ist eine Herausforderung, aber mit den richtigen Expert*innen, wie denen, die uns Cube 5 und die WORLDFACTORY vermittelt haben, wird das deutlich einfacher. An der Stelle auch nochmal ein großes Dankeschön an alle, die uns unterstützt haben!
Die WORLDFACTORY bedeutet für uns…
Jonathan: Die WORLDFACTORY war für uns schon während des Studiums ein prägender Partner. Ein Seminar dort hat uns die Augen für das Thema Gründung geöffnet.
Ben: Und mit Cube 5, das ja ein Teil der WORLDFACTORY ist, wurden wir in unserem Vorhaben unglaublich gestärkt. Heute ist die WORLDFACTORY für uns ein verlässlicher Ansprechpartner, der uns immer wieder unterstützt.
Was sind die größten Herausforderungen, auf die man stoßen kann und wie geht man damit um?
Ben: Teamdynamik ist bei uns zum Glück kein Thema. Wir kennen uns so lange und wissen auch, wie der andere in stressigen Phasen tickt. Wichtig ist, dass jeder auch mal Raum für sich hat.
Jonathan: Aber deutsche Bürokratie – das ist wirklich eine Hürde. Hier braucht man Geduld. Und dann kommt natürlich die Flexibilität: Ideen müssen sich ändern können, manchmal sind Nachtschichten nötig, und die eigene Motivation muss man stärken – vor allem, wenn es mal schwierig wird. Uns hilft es, den Erfolg unserer Arbeit zu sehen und für einen guten Ausgleich zu sorgen.
Was ist das Besondere an eurem Start-up?
Ben: Unser Name sagt eigentlich schon viel: „Honett“ kommt von „honest“, also aufrichtig und ehrlich. Das ist unser Leitgedanke. Wir bringen IT-Sicherheit mit einer klaren Haltung: fair und nachhaltig.
Jonathan: Wir sind Mitglied der Gemeinwohlökonomie (GWÖ) und haben uns von Anfang an deren strengen Regeln unterworfen. Das bedeutet, dass wir unser wirtschaftliches Handeln und unsere nachhaltige Wirkung transparent rechtfertigen müssen. Das ist für uns ein wichtiger Bestandteil unserer Arbeit.
Wo steht ihr aktuell und was kommt als nächstes?
Jonathan: Momentan liegt unser Fokus auf zwei Dingen: Kund*innen zu gewinnen und eine Plattformlösung für kleine und mittelständische Unternehmen zu entwickeln.
Ben: Die Idee dahinter ist Hilfe zur Selbsthilfe – also, dass Unternehmen langfristig selbst ihre IT-Sicherheit stärken können. Das ist unser nächstes großes Ziel.
Euer Tipp an alle Gründungsinteressierten:
Ben: Einfach anfangen! Und das konsequent.
Jonathan: Genau. Der Sprung ins kalte Wasser macht mit anderen zusammen mehr Spaß. Und wenn’s mal schwierig wird, gibt es tolle Unterstützer wie Cube 5 oder die WORLDFACTORY, die euch helfen können.