Start-up ABC: Begriffe aus der Gründerszene

Ein aufgeschlagenes Wörterbuch zeigt den Begriff "focus"

Eine Start-up-Gründung ist mit diversen Herausforderungen verbunden, denn in ihrem Prozess sind zum Teil Fähigkeiten gefragt, die weit über die fachliche Expertise der Gründungsidee hinausgehen. So werden viele Gründer*innen automatisch zu Autodidakt*innen. Und trotzdem kann das ein oder andere zu Beginn einschüchternd wirken. So gibt es beispielsweise in der Start-up Szene zahlreiche Fachausdrücke und Redewendungen, die für Außenstehende unter Umständen unverständlich sind. Um euch hier eine kleine Hilfe an die Hand zu geben, haben wir einige wichtige Begriffe der Start-up Welt gesammelt und mit Erklärungen versehen. Damit könnt ihr souverän beim nächsten Netzwerk-Event pitchen, euren USP hervorheben und beim Thema Zebras und Einhörner mitreden.

 

Accelerator

Der Begriff "Accelerator" lässt sich wörtlich als "Beschleuniger" übersetzen. Für Start-ups funktioniert ein solcher Beschleuniger als ein Programm, in dem sie während der Gründungsphase finanzielle und ideelle Unterstützung erfahren. Zusätzlich erhalten die Gründenden Zugang zu wichtigen Ressourcen wie Büroräumen und Netzwerken. Oft bildet ein Pitch im Rahmen einer größeren Veranstaltung das Ende der zeitlich begrenzten Förderung.

Übrigens: In unserer Blogserie Wettbewerbe und Awards stellen wir regelmäßig Programme, Acceleratoren und Awards vor, die für Gründer*innen im Ruhrgebiet und in NRW interessant sind. Es lohnt sich, einen Blick hineinzuwerfen!

 

Bootstrapping

Beim Bootstrapping handelt es sich um eine Finanzierungsstrategie für Start-ups, bei der die Gründenden ihr Unternehmen ausschließlich aus Eigenmitteln finanzieren. Grundsätzlich sollten Gründende entscheiden, ob sie lieber auf sich allein gestellt sind oder ob für sie externe Unterstützung willkommen ist. Einerseits können sie so von fremder Erfahrung und Beratung profitieren, müssten andererseits aber in Kauf nehmen, dass sie unter Umständen materielle und ideelle Anteile ihrer Idee abgeben müssen. Fast die Hälfte aller Neugründungen im Jahr 2022 erfolgte ohne externe Finanzierung.

 

Business Angel

Business Angels sind Investor*innen, die mit privatem Vermögen Gründenden eine finanzielle Starthilfe geben. Doch nicht nur das: Weil die meisten Business Angels selbst erfolgreiche Unternehmer*innen sind, können sie Start-ups mit wichtigem Branchenwissen und wertvollen Kontakten unterstützen. Für Start-ups ist das Invest durch einen Business Angel eine attraktive Alternative zum klassischen Gründungskredit einer Bank. Denn Business Angels investieren meist risikofreudiger als Banken und haben zudem ein intrinsisches Interesse daran, innovative Projekte zu unterstützen. 

 

Crowdfunding

Beim Crowdfunding handelt es sich, ebenso wie beim Bootstrapping, um eine Finanzierungsstrategie für Start-ups. Die Grundidee ist, dass das erforderliche Kapital von einer großen Menge von Menschen, der Crowd, aufgebracht wird - und nicht wie üblich von einem einzelnen Investor oder einer Bank. Mit fortschreitender Digitalisierung der Gründerszene hat sich auch das Crowdfunding als Finanzierungsmodell etabliert, denn die Reichweite und Verfügbarkeit digitaler Plattformen im Internet erhöht die Erfolgschancen von Crowdfunding-Kampagnen.

 

Deep Tech

Der Begriff Deep Tech erinnert stark an die verwandte und doch leicht unterschiedliche High Tech, die auch in der Start-up Welt durchaus relevant ist. Was die beiden Begriffe unterscheidet, ist der Innovationsaspekt. Während High Tech Unternehmen hoch entwickelte Technologie nutzen, um hochfunktionale Produkte auf den Markt zu bringen, steht in Bezug auf Deep Tech der Entwicklungsaspekt stärker im Vordergrund. Die Tiefe der Beschäftigung macht den Unterschied. Deep Tech Start-ups kommen meist selbst aus der Wissenschaft und entwickeln neue technologische Lösungen, die sie in (B2B-)Geschäftsmodelle übersetzen. Deep Tech Unternehmer*innen durchdringen die Technologie ihrer Lösung in der Tiefe. High Tech Unternehmen hingegen geht es vor allem um den Anwendungsaspekt.

 

De Minimis

Wenn ein EU-Mitgliedstaat einem Unternehmen geringfügige Beihilfe gewährt, kann das unter einigen Voraussetzungen auch ohne Genehmigung durch die europäische Kommission geschehen. Universitäten können beispielsweise Gründer*innen durch Ausstattung oder Dienstleistungen helfen. Der Ausdruck de minimis kommt aus dem Lateinischen und bedeutet so viel wie "von geringer Bedeutung". Das trifft eben auch auf derartige Unterstützungen zu, denn grundsätzlich sieht das europäische Recht vor, dass staatliche Einrichtungen einzelnen Unternehmen keine Wettbewerbsvorteile verschaffen dürfen. Die Ausnahme ist, dass es sich dabei um eben solche geringfügige Unterstützungen handelt.

 

Disruption

Disruption - Was wie ein Zauberwort der Start-up-Welt klingt, hat eine ganz genaue Bedeutung. Der Begriff hat seinen Ursprung im Lateinischen und heißt übersetzt so viel wie "zerstören" oder "zerschlagen". Wenn von disruptiver Technologie oder disruptiven Geschäftsmodellen die Rede ist, dann sind damit Ansätze gemeint, die eine etablierte Lösung ersetzen. Damit stellt die Disruption eine besondere Form der Innovation dar, da hier eine etablierte Lösung nicht verbessert oder weiterentwickelt, sondern ersetzt wird. Disruption ist für Start-ups deswegen interessant, weil sich diese so viel schneller etablieren können. Ein gängiges Beispiel ist der Touchscreen, der den Erfolg der Smartphones einleitete.

 

Early Adopters

Early Adopters sind gerade für Start-ups eine interessante Zielgruppe, denn diese "frühen Anwender*innen" gelten als besonders experimentierfreudig und offen gegenüber Innovationen. Start-ups profitieren deswegen davon, weil diese Nutzer*innengruppe nicht nur Feedback über etwaige Kinderkrankheiten ihrer Lösungen geben kann, sondern darüber hinaus auch als Trendsetter fungiert. Diese Zielgruppe nutzt gerne die neuesten Innovationen eines Unternehmens oder – für Start- ups relevant – haben genau das Problem, das euer Produkt oder eure Dienstleistung lösen kann.

 

Einhorn

Als "Einhorn" bezeichnet man ein Start-up, das mit einer Summe von über einer Milliarde Dollar bzw. Euro bewertet wird und dessen Anteile nicht an der Börse gehandelt werden. Der Begriff hat sich in den vergangenen zehn Jahren etabliert. Laut Statista gab es im Jahr 2022 29 Unicorns in Deutschland.

 

Executive Summary

Die Executive Summary ist das Herzstück eures Businessplans. Hier fasst ihr die wichtigsten Aspekte, wie Alleinstellungsmerkmale, den Wettbewerb, das Team und eure Finanzierung zusammen. Eine überzeugende und knackige Executive Summary zu schreiben ist überaus nützlich, denn sie hilft euch nicht nur dabei, eure Idee auf das Wesentliche zusammenzufassen. Sie ist außerdem der Teil eines Business Plans, den Investor*innen oder Stakeholder zuerst aufschlagen. Hier sollte also wirklich alles sitzen.

 

Exit

Exit bezeichnet den Ausstieg eines Investors aus einer Unternehmung, also die Veräußerung der Beteiligung. Für den Weiterverkauf oder Börsengang eines Start-ups ist vor allem für Investor*innen eine Exit-Strategie wichtig, also ein Plan, der sichtbar macht, wann ein zuvor getätigtes Investment Ertrag bringen soll. Meistens ziehen sich zu dem Zeitpunkt auch ein oder mehrere Gründende aus dem Unternehmen zurück. Weil es verschiedene Exit-Strategien gibt und ein erfolgreicher Exit stark von weiteren Faktoren wie dem richtigen Timing abhängt, kann es sich lohnen, von Anfang an den Aspekt Exit in der gesamten Gründungsstrategie zu berücksichtigen.

 

Growth Hacking

Hinter diesem Kompositum verbirgt sich etwas, wovon viele Gründer*innen träumen: Exponentielles Wachstum. Dabei handelt es sich bei diesem Ansatz im Wesentlichen um datengetriebenes Marketing. Die Idee ist, mittels exakter KPI-Definition und Messung das gewünschte Wachstum zu beschleunigen. Denn die Überzeugung ist, dass präzise Kenntnisse über Bedürfnisse und Wünsche der Zielgruppe absolut erfolgskritisch sind. Kein Wunder, dass dieser Ansatz eng mit dem wachsenden Erfolg sozialer Medien zusammenhängt. Mit der zunehmenden Bedeutung von Social Media Marketing hat sich auch die Idee von Growth Hacking - vor allem in der Start-up-Szene - etabliert.

 

Inkubator

Unter einem Inkubator versteht man ursprünglich einen Brutkasten. In der Start-up-Szene bezieht sich dieser Begriff auf Unterstützungs- und Förderprogramme, die Gründende auf dem Weg zur Marktreife unterstützen. Nicht zu verwechseln ist der Inkubator mit dem Accelerator, der Start-ups vor allem dann unterstützt, wenn sie schon ein fertiges Business-Konzept entwickelt haben. Inkubatoren hingegen setzen früher an und unterstützen Gründende dabei, eine gute Idee in eine marktfähige Lösung zu übersetzen. 

Diese Fach-Inkubatoren an der RUB unterstützen euch bei euren Gründungsprojekten:

  • Start4Chem: Im Rahmen dieses Inkubators werden Start-ups aus dem Bereich Chemie und Biochemie gefördert.
  • Smart Systems: Unter dem Stichwort Industrie 4.0 versammelt sich eine ganze Menge smarter Technologie, die hier gefördert wird.
  • Materials: Hier geht es um innovative Gründungsideen aus dem Bereich Materialwissenschaft.
  • Cube5: Gründungsideen im Bereich IT- und Cybersecurity werden hier gefördert.
  • Health+: Dieser Inkubator unterstützt Gründende aus dem Bereich Gesundheit und Medizintechnik

 

Intellectual Property (IP)

Intellectual Property bezeichnet geistiges Eigentum. Darunter fallen Dinge wie Erfindungen, Software, spezialisiertes Fachwissen, Verfahren/Konzepte, künstlerische Werke, Designs sowie Symbole, Namen und Bilder, die im Handel verwendet werden sowie gewerbliche Schutzrechte: Patente, Gebrauchsmuster und Marken. Gerade weil Gründungen von Start-ups immer von innovativen Ideen leben, ist es für sie wichtig, sich diese Ideen auch schützen zu lassen. Das kostet zwar und wird aus dem Grund gerne auch mal auf die lange Bank geschoben. Das kann sich aber unter Umständen rächen. Es lohnt sich auf jeden Fall, sich schon früh Gedanken über die rechtliche Handhabe des geistigen Eigentums zu machen.

 

KPI

Die Abkürzung KPI steht für Key Performance Indicator und bezeichnet Kennzahlen, die zuvor von der Unternehmensleitung als erfolgskritisch definiert wurden. Typische Erfolgskennzahlen sind Umsatz, Gewinn, Marktanteil, Eigenkapitalquote, Verschuldungsgrad, Return on Investment (ROI) oder das Betriebsergebnis. KPIs sind ein nützliches Mittel, um stetig den Erfolg des Geschäftsbetriebs zu messen. Gleichzeitig kann es gerade für Start-ups im Gründungsprozess ein  wichtiger und nützlicher Prozess sein, eigene KPIs zu definieren. Ein solcher Prozess ist für die Bestimmung der Unternehmensziele und Strategien ein überaus nützliches Tool und hilft euch bei der Definition der Unternehmensidentität. Außerdem dienen KPIs dem Marketing als Richtschnur der eigenen Maßnahmen sowie zum Verständns der Zielgruppe.

 

Lean Start-up

Die Lean-Start-up-Methode ist ein Ansatz, der oft mit New Work assoziiert wird. Die Grundidee ist, Entwicklungsprozesse in kleinere Iterationen von Erstellen, Testen und Überprüfen einzuteilen und so durch regelmäßige Feedbackschleifen Verbesserungen schon während der Entwicklung zu implementieren und zu verstetigen. Die Lean Start-up-Methode zielt vor allem darauf ab, Fehler oder Unausgereiftheiten schnell aus dem Weg zu räumen und so die Kosten zur Erreichung der Marktreife einer innovativen Lösung gering zu halten.

 

Makerspace

Makerspaces sind Spielwiesen für Tüftler*innen. Gerade Gründende, die sich mit Forschungsergebnisse aus den MINT-Fächern selbstständig machen, sind in vielen Fällen auf Räume angewiesen, in denen sie Prototypen herstellen und testen können. Makerspaces sind solche Orte. Hier stehen oft Werkstätten, 3D-Drucker, Funktionsräume wie etwa Tonstudios und Workshopräume zur Verfügung, in denen Start-ups die praktische Umsetzung ihrer Lösung testen können. Im Gegensatz zur herkömmlichen Werkstatt steht hier nicht die Produktion im Vordergrund, sondern Entwicklung. Zahlreiche WSC-Start-ups nutzen regelmäßig den RUB-Makerspace.

 

Minimum Viable Product (MVP)

Die Abkürzung MVP steht für Minimum Viable Product und bezeichnet eine Version eures Produkts, die funktionsfähig ist, aber mit minimalem Aufwand zur Verfügung gestellt wird. Gerade für Start-ups bietet sich die Herstellung eines MVP deswegen an, weil Gründende so schon relativ früh ihre Lösungen unter realistischen Bedingungen testen können. Entscheidend ist dabei das Wort "viable", das  wörtlich mit "überlebensfähig", "tragfähig" oder auch "praktikabel" übersetzt werden kann. Oft wird ein MVP verkürzt als „kleinstmögliches Produkt“ bezeichnet. Oder als „minimal funktionierendes Produkt“ (MFP). Die "Tragfähigkeit" unterscheidet das MVP übrigens vom Prototypen, bei dem Funktionen lediglich rudimentär entwickelt sind, da dieser eher zu Präsentationszwecken entwickelt wird. Ein MVP ist hingegen dazu da, ein Produkt oder eine Lösung unter Marktbedingungen zu testen und zu optimieren.

 

Pitch/Pitch Deck

Beim Pitch-Deck handelt es sich um einen Foliensatz mit definierten Inhalten für die Präsentation eurer Idee beziehungsweise eures Start-ups. Die Praxis des Pitchens kommt aus der Werbebranche und bezeichnet eine Kurzpräsentation, die auf besonders interessante oder eingängige Weise die Grundzüge eines Konzepts vermittelt. Gründende nutzen den Pitch, um potentielle Geldgeber*innen zu überzeugen. Das Pitch Deck gibt einen Überblick über die wesentlichen Eckpunkte eurer Gründungsidee. Hier geht es darum, in aller Bündigkeit das Problem und eure Lösung zu skizzieren. Hier reißt ihr an, wer eure Zielgruppe ist und wie der Markt in dem Segment aufgestellt ist. Ihr beleuchtet darüberhinaus die Punkte Wettbewerb, Alternativen und Finanzen. Auch, wie ihr euch euer Team vorstellt, solltet ihr kurz darstellen.

 

Pre-Seed

Die Pre-Seed-Phase eines Start-ups ist der Zeitraum, in dem ihr eure Idee und Geschäftsmodell entwickelt, ohne dass bereits geschäftliche Aufgaben erledigt werden. Damit kann sie als erste Phase im gesamten Gründungsprozess gelten. Bereits der Moment, sich ernsthaft für eine Gründung zu entscheiden, kann als erste und wichtigste Entscheidung in der Pre-Seed-Phase gelten. Das Gründungsteam trifft in dieser Phase viele wichtige und grundsätzliche Entscheidungen über die gemeinsame Unternehmung. Es ist daher wichtig, dass die Gründenden in dieser Phase genügend Zeit und Ressourcen investieren, um ihre Ideen zu validieren und zu verbessern.

 

Prototyp

Ein Prototyp ist ein Modell. Modelle werden in der Wirtschaft oder Wissenschaft entwickelt, um Funktionen oder Konzepte zu demonstrieren. Gerade im Zusammenhang mit den technischen Branchen können Prototypen zeigen, dass ein Konzept tatsächlich umsetzbar ist und nicht nur auf dem Papier funktioniert. Entwickler*innen oder Gründer*innen können einen Prototypen nicht nur für Demonstrationszwecke nutzen, sondern auch ihr Projekt bekannt machen. Damit ist gerade für Start-ups die Entwicklung eines Prototypen ein wichtiger Meilenstein im Gründungsprozess. An der WORLDFACTORY steht euch dafür der RUB-Makerspace zur Verfügung. Wir haben in unserem WSC-Guide noch einmal die wichtigsten Aspekte der Prototypen-Entwicklung für Start-ups zusammengefasst.

 

Return on Investment (ROI)

Der ROI (Return on Investment oder zu Deutsch: Eigenkapitalrendite) bezeichnet den Zeitpunkt, an dem geleistete Investitionen so viel Gewinn verursachen, dass dieser die Investition übersteigt. Damit ist der ROI eine Kennzahl, die relativ zuverlässig den Erfolg eines Unternehmens anzeigt. Unternehmer*innen nutzen sie etwa zur Beurteilung geleisteter Investitionen, für Geldgeber*innen ist sie ein wichtiges Kriterium zur Bewertung eines Unternehmens. Berechnet wird der ROI immer in Multiplikation von Umsatzrentabilität und Kapitalumschlag oder gekürzt als Verhältnis von Gewinn durch Gesamtkapital.

 

RUB-Ausgründung

Dieser Begriff spricht für sich selbst: Als RUB-Ausgründungen gelten alle erfolgten Gründungen von Studierenden, Alumnis, Wissenschaftler*innen und Mitarbeiter*innen der Ruhr-Universität Bochum sowie Externer, sofern letztere durch ein Betreuungsprogramm der WORLDFACTORY bei der Gründung begleitet worden sind. Dabei ist irrelevant, ob das Gründungsvorhaben in Bochum beziehungsweise Deutschland umgesetzt wird. Ausgründungen geschehen üblicherweise aus einem größeren Unternehmen heraus. Hier gilt die RUB als "Mutter".

 

Seed

Die Seed-Phase ist die Phase, in der Business-Modell und Rechtsform feststehen. Start-ups können in dieser Zeit erste Erträge durch Verkäufe, Tests oder Finanzierungen generieren. Während dieser Zeit ist es für Start-ups besonders wichtig, Investor*innen davon zu überzeugen, dass ihr Konzept dazu in der Lage ist, Gewinne zu erwirtschaften und zu wachsen. Aus dem Grund steht für ein Start-up in der Seed-Phase die Entwicklung eines Prototyps im Vordergrund, denn nun gilt es, das Vertrauen der bisherigen Geldgeber*innen zu bestätigen, neue Finanzierungen zu akquirieren und Early Adopters zu überzeugen.

 

Spin-off

Für gewöhnlich bezeichnet der Begriff „Spin-off“ eine Ausgründung aus einem bestehenden Unternehmen. Diese ist in Fällen interessant, in denen eine Unternehmenseinheit eigenständig eine Idee weiterverfolgen will. Sowohl für das Mutterunternehmen als auch für das Start-up lohnt sich ein Spin-off, wenn sich dadurch beide auf ihr Kerngeschäft konzentrieren können. Ein Spin-off ist mit einer großen Menge Verwaltungsaufwand verbunden, denn der Mutterkonzern und die ausgegründete Einheit müssen einige rechtliche Rahmenbedingungen vertraglich festhalten. Dazu zählt zum Beispiel die Rechtsform, aber auch Finanzierungsfragen werden vertraglich geklärt. Für universitäre Ausgründungen trifft der Begriff Spin-off nicht zu und sollte vermieden werden.

 

Unique Selling Point (USP)

Das Alleinstellungsmerkmal eines Start-ups wird üblicherweise als USP bezeichnet. Die Abkürzung steht für Unique Selling Point oder Unique Selling Proposition. Sich darüber klar zu werden, ist ein entscheidender Schritt auf dem Weg zur Gründung. Denn auch wenn eine Idee ein bestehendes Problem löst, heißt das nicht automatisch, dass diese Lösung auch verständlich ist oder nicht schon von der Konkurrenz angeboten wird. Klarerweise kann nicht jede*r Gründer*in das Rad neu erfinden und trotzdem empfiehlt es sich für jede Gründung zu klären, was das eigene Unternehmen ausmacht. Dabei kann es sich auch um vermeintliche Nebensachen handeln, wenn diese jedoch ein erkennbares Alleinstellungsmerkmal eurer Lösung sind, ist das ein USP. Vor allem, wenn es darum geht, die eigene Marke zu etablieren, ist der USP zentral.

 

Venture Capital (VC)

Risiko- oder Wagniskapital sind die geläufigen Übersetzungen des englischen Begriffs Venture Capital. Er bezeichnet ein Investment mit erhöhtem Risiko, was bei fast allen Start-ups der Fall ist. Der Vorteil für Investor*innen liegt in einer überdurchschnittlichen Rendite bei Erfolg des Start-ups. Wie Business Angels auch, sind Venture Capital Geber*innen private Investor*innen (private equity). Sie unterstützen Start-ups in finanzieller Form, aber auch durch Beratung und Branchenerfahrung. Im Gegenzug erhalten sie üblicherweise Anteile am Unternehmen und erhoffen sich so Rendite.

 

Zebra

Wie das Einhorn, gehört auch das Zebra zur Familie der Equiden. Doch mit seinem schwarz-weiß gefärbten Fell ist es, anders als das schillernde Fabelwesen, ein Tier aus Fleisch und Blut. Mit diesen Eigenschaften ist es zum Symbol für besonders nachhaltige Start-ups geworden, für die nicht nur schnelles Wachstum wichtig ist. Es zeichnet sich dadurch aus, dass es, wie das weiße Einhorn, wachsen, aber eben auch mal wie ein "schwarzes Schaf" wirken kann. Angesichts immer größerer Relevanz nachhaltiger Themen wird dieser Realismus für immer mehr Gründer*innen interessant. Social Impact ist für Zebras ein nicht zu unterschätzender Aspekt, denn auch das unterscheidet sie vom solitär lebenden Einhorn: Sie sind Herdentiere.