Nachhaltigkeit durch Innovation: 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung in der WORLDFACTORY
Der Einsatz für nachhaltige Entwicklung gewinnt angesichts des Klimawandels seit Jahren an Bedeutung. Wir bei der WORLDFACTORY möchten dazu beitragen, dass die Ruhr-Region und die Welt von Morgen ein nachhaltiger und lebenswerter Zukunftsstandort werden. Ein Ort, bei dem ökologische, ökonomische und soziale Veränderungsprozesse berücksichtigt werden, sodass sich Gesellschaft, Wirtschaft, Umwelt und Gesundheit stetig weiterentwickeln können. Eines der Mittel, die wir dafür nutzen, sind die 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung, die 2015 im Rahmen der Agenda 2030 von den Vereinten Nationen verabschiedet wurden. Diese SDGs (Sustainable Development Goals) spielen eine wichtige Rolle für das Beratungs- und Veranstaltungsangebot der WORLDFACTORY. So möchten wir Gründer*innen befähigen und ermutigen, durch ihre Innovationen zu einer nachhaltigen und zukunftsfähigen Entwicklung der Region beizutragen. Wir wollen im Folgenden einen Blick auf die Ursprünge der Nachhaltigkeitspolitik der Vereinten Nationen, Herausforderungen sowie die Rolle der 17 Ziele für die WORLDFACTORY werfen.
Agenda 2030
Der Einsatz der Vereinten Nationen für nachhaltige Entwicklung reicht bis in die 70er Jahre zurück. Seitdem haben sie immer wieder gemeinsame Ziele und Agenden formuliert. Aktuell haben sich 193 Länder im Rahmen der Agenda 2030 für die Erreichung der 17 Ziele verpflichtet. Dabei sind diese nicht gerade klein und umfassen weit mehr als nur ökologische Themen: Beendigung von Hunger und Armut, Bekämpfung von Diskriminierung und Ungerechtigkeit sowie flächendeckende Sicherung von Grundversorgung und Infrastruktur. Im Laufe ihrer Entwicklung haben sich die Ziele der Vereinten Nationen für nachhaltige Entwicklung immer weiter ausdifferenziert und ausgeweitet. Seit der ersten Formulierung der internationalen Bemühung für den Schutz der Umwelt im Rahmen des Umwelttages am 5. Juni 1972 in Stockholm wurde der Begriff um die Aspekte Soziales und Wirtschaft erweitert.
Heute arbeiten die Vereinten Nationen im Rahmen der Agenda 2030 mit den 17 Zielen für nachhaltige Entwicklung:
- Keine Armut
- Kein Hunger
- Gesundheit und Wohlergehen
- Hochwertige Bildung
- Geschlechtergerechtigkeit
- Sauberes Wasser und Sanitäreinrichtungen
- Bezahlbare und saubere Energie
- Menschenwürdige Arbeit und Wirtschaftswachstum
- Industrie, Innovation & Infrastruktur
- Weniger Ungleichheiten
- Nachhaltige Städte und Gemeinden
- Nachhaltig produzieren und konsumieren
- Weltweit Klimaschutz umsetzen
- Leben und Wasser schützen
- Leben an Land
- Starke und transparente Institutionen fördern
- Globale Partnerschaft
Was ist Nachhaltigkeit?
Der Begriff der Nachhaltigkeit ist keine Erfindung der modernen Umweltpolitik. Im Gegenteil geht er zurück auf die Anfangszeit der Industrialisierung. Der Freiberger Hauptmann Carl von Carlowitz verwendet um 1700 den Begriff als einer der ersten in seiner heutigen Bedeutung - und das schwarz auf weiß: Im Rahmen seiner Abhandlung Sylvicultura oeconomica formuliert er die grundlegenden Gedanken der Nachhaltigkeit, wie sie auch heute noch verwendet werden. Im Rahmen dieser Abhandlung schreibt er, dass nur so viel Wald gerodet werden solle, wie auch nachwachse. Zu diesem grundlegenden Prinzip, dass sich ein vernünftig wirtschaftender Akteur nicht der Grundlagen für die eigene Zukunft berauben solle, sind heute ein paar weitere Bestimmungen hinzugekommen. Eine der wichtigsten Formulierungen der Gegenwart stammt vom Brundtland Bericht aus dem Jahr 1987. Demnach ist eine Entwicklung dann nachhaltig, wenn sie “den Bedürfnissen der heutigen Generation entspricht, ohne die Möglichkeiten künftiger Generationen zu gefährden, ihre Bedürfnisse zu befriedigen und ihren Lebensstil zu wählen.”[1]
„Road Map out of Crisis“
Auch wenn Nachhaltigkeit heutzutage oft mit Umweltschutz gleichgesetzt wird, stand ursprünglich vor allem die Kluge Nutzung der vorhandenen Ressourcen im Vordergrund. Im Zuge des globalisierten Wirtschaftssystems der Gegenwart lässt sich diese Art der Klugheit nicht mehr vom Gedanken des Schutzes der Umwelt trennen. Damit offenbart sich der grundsätzliche Konflikt, der so durch den modernen Nachhaltigkeitsgedanken formuliert ist: Wie können Wohlstand, Gerechtigkeit und Gesundheit für alle Lebewesen auf der Erde sowohl jetzt als auch in Zukunft gewährleistet werden? Denn offenbar unterminiert die gegenwärtige Form des guten Lebens für einige mittelfristig die Bedingungen für ein gutes Leben für alle.
Nachhaltigkeit durch Innovation
Mit den 17 Zielen haben wir mit der WORLDFACTORY die Entscheidung getroffen, Verantwortung zu übernehmen. Durch die Ausrichtung und Positionierung der WORLDFACTORY in Richtung nachhaltige Gründungen, Geschäftsmodelle und Social Entrepreneurship tragen wir dazu bei, dass sich das Ruhrgebiet als zukunftsfähiger Standort und lebenswerte Region weiterentwickelt. Das Ruhrgebiet hat eine lange Geschichte des Ineinandergreifens von Wissenschaft und Wirtschaft. Der Bergbau war lange Zeit ein zentraler Faktor für Wohlstand und Innovation. Universitätsstädte wie Bochum haben diese Potentiale genutzt und vorhandenes Wissen gefördert. So gilt Bochum heute beispielsweise als wichtiger Cyber Security Standort. Genau darin sehen wir die Chance, zum Nachhaltigkeitsgedanken der Vereinten Nationen beizutragen. Denn Wissenschaft ist nie isoliert. Im Gegenteil: Die RUB ist ein gutes Beispiel dafür, dass Wissenschaft auch immer Wissenstransfer impliziert. Damit nehmen Universitäten generell durch ihre Rolle als Innovationstreiber eine Schüsselfunktion für nachhaltige Entwicklung ein.
Die Nachhaltigkeitsstrategie des WSC
Die große Expertise und der Wunsch, etwas zu bewegen ist etwas, das die Start-ups bei der WORLDFACTORY mitbringen. Das möchten wir fördern. Wir möchten Nachwuchswissenschaftler*innen und Gründende ermutigen, ihre Expertise bei uns weiterzuentwickeln. Wir möchten kluge Köpfe aus der Hochschule inspirieren, die großen gesellschaftlichen und ökologischen Herausforderungen unserer Region und unserer Zeit anzugehen und sich bei uns auszuprobieren. Wir wollen die SDGs in das laufende Beratungs- und Veranstaltungsangebot integrieren und so bei unseren Teams ein Bewusstsein zum langfristigen Erfolg im Sinne der SDGs herstellen sowie Beratungsangebote im Bereich SDGs anbieten mit dem Ziel, Geschäftsmodelle nachhaltiger auszurichten. Schon jetzt sind wir regional und überregional bekannt als das Start-up Center im Ruhrgebiet, das Hochschulgründungsideen von der Sensibilisierung bis zur Gründung über alle Fachbereiche hinweg nachhaltig fördert. Damit unterstützen wir ganz konkret nachhaltige Geschäftsmodelle im Sinne der SDGs, treiben Innovation in der Region voran und liefern in dieser Hinsicht ein umfassendes und kompetentes Angebot in der Region.
[1] Vgl.: Brundtland-Report, S. 41: “Sustainable development is development that meets the needs of the present without compromising the ability of future generations to meet their own needs.” Quelle: sustainabledevelopment.un.org/content/documents/5987our-common-future.pdf
Nachhaltigkeitswoche der RUB
Das Thema Nachhaltigkeit steht vor allem in der Woche vom 16. bis zum 20. Oktober 2023 im Vordergrund. Im Rahmen der erstem Nachhaltigkeitswoche der RUB präsentieren zahlreiche Institutionen an der Universität ihre Ansätze und Lösungen aktueller ökologischer und sozialer Herausforderungen. Auch die WORLDFACTORY ist im Programm mit einigen Veranstaltungen vertreten. Von Montag bis Donnerstag stellen wir an unserem Stand auf dem Campus sowie im RUB-Makerspace unsere Arbeit vor. Dabei nutzen vor allem unsere Fachinkubatoren die Gelegenheit, sich vorzustellen. Das Highlight am Mittwoch ist unser Impulsvortrag zum Thema "Impact Start-ups - Start-ups, die die Welt retten?!" von unserer Gründungscoachin Ulrike Trenz und unserem Gründungsteam DrinkSea. Hier könnt ihr euch über unser Programm informieren.