Trinkwasser aus dem Meer
Manchmal sieht man ja den Wald vor lauter Bäumen nicht. Die Gründung von DrinkSea erinnert ein wenig daran, denn die Gründer hatten ihre Idee schon skizziert, bevor sie überhaupt daran dachten, diese auch in die Tat umzusetzen. Umso besser, dass sie den Schritt gewagt haben. Denn heute können sie einen funktionierenden Prototyp ihres "Filters" vorweisen, mit dem sie Trinkwasser aus Salzwasser gewinnen können. Mit uns haben sie über ihre Gründung gesprochen.
Beschreibt eure Gründungsidee:
Wir haben einen Weg gefunden, komplett autark Trinkwasser aus Salzwasser zu gewinnen, ohne chemische Verfahren und komplexe Filter einzusetzen. Mit dem Ziel, standortunabhängig jede beliebige Salzwasserquelle nutzen zu können, gehen wir dahin, wo der Need am größten ist – ohne Kompromisse einzugehen! So sollen Menschen in den Tropen und Subtropen nachhaltig mit sauberem Trinkwasser versorgt werden. Einfach gesagt sieht unsere Lösung dabei vor, dass wir Salzwasser einlagern und dieses erhitzen, wodurch sich kleine Wolken bilden. Diese Wolken schicken wir dann durch unsere Anlage, wo sie abkühlen und Wasser verlieren. Am Ende des Prozesses sammelt sich dann das Trinkwasser.
Wie kamt ihr auf den Gedanken, ein Start-up zu gründen?
Während unseres Studiums haben wir im Optionalbereich an der Vorlesung „Grundlagen der Businessplanerstellung“ teilgenommen. In diesem Semester haben wir aus einer fixen Idee einen Businesscase skizziert, mit dem wir anschließend zur WORLDFACTORY gegangen sind (Um ehrlich zu sein: Damals hat eher die WORLDFACTORY uns angesprochen).
Wie ließ sich die Gründung mit dem Studium/dem Beruf vereinbaren?
Solange die Motivation zur Umsetzung der Idee hoch genug ist, wird sich immer Zeit zur Umsetzung finden lassen, auch wenn sich "Tiefs" im Projektverlauf ausbilden werden. Bleibt dran, sprecht mit anderen Personen aus dem Gründungskosmos über eure Probleme, dann steht eurem Vorhaben nichts im Wege. Zudem haben wir das große Glück, dass wir mit unseren Vorgesetzten unser Vorhaben transparent besprechen können und diese uns dahingehend unterstützen.
Die WORLDFACTORY bedeutet für uns…
...großen Support. Es ist immer wichtig jemanden zu haben, der/die einen unterstützt und auch vermittelt. Dabei behält die WORLDFACTORY den Überblick sowie den Blick aufs große Ganze mit der nötigen Distanz, die uns als Gründern oft fehlt.
Was sind die größten Herausforderungen, auf die man stoßen kann und wie geht man damit um?
Die Durststrecken. Es gibt immer Momente, an denen es so scheint, als hätte man sich komplett verrannt. Meist muss man aber nur den Mut haben, sich von seinem Blickwinkel zu lösen und weiter zu machen.
Was ist das Besondere an eurem Start-up?
Das Besondere an DrinkSea ist, dass wir im Bereich der Grundversorgung auf Augenhöhe in exotische Märkte eintreten. Wir wollen ein Zeichen setzen und Social Entrepreneurship leben.
Wo steht ihr aktuell und was kommt als nächstes?
Wir stehen mit unserem Prototyp kurz vor dem Feldtest. Im Labor lief bisher alles gut und jetzt konfrontieren wir uns und unser Produkt mit der Realität. Dies ist gerade für die Suche nach potentiellen Investor*innen essentiell.
Euer Tipp an alle Gründungsinteressierten:
Redet mit Menschen über eure Idee, sucht euch Support in der (universitären) Start-up-Szene, nehmt euch und eure Idee ernst und gebt nicht auf, wenn es ungemütlich wird!